ARMENIEN 8 TAGE

An diesem Tag machen Sie sich mit der armenischen Hauptstadt bekannt: die Innenstadt von
Jerewan ist wie nach einem Reißbrett angelegt, die Häuser gleichen Altbauten und es gibt
kaum ein richtiges Zentrum, vielmehr ist die ganze Stadt ein Zentrum – und genau das macht
Jerewan interessant. Sie sehen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, den Republikplatz, das Opernhaus, das Parlament, die Kaskade.  An mehreren Orten merkt man, dass man im ältesten christlichen Land ist. Unter anderem besichtigen wir die im Jahre 2001 zum 1700. Jahrestag der Christianisierung Armeniens erbaute und eingeweihte Kathedrale „Grigor Lusavorisch“. Danach besuchen wir Zizernakaberd – ein Denkmalkomplex zum Gedenken der Opfer des Völkermords an den Armeniern 1915. Lange Jahre wurde dieses Thema zur Sowjetzeit verschwiegen und nie als Genozid anerkannt. Ein Obelisk und eine ewige Flamme erinnern heute an den Völkermord und eine 100 Meter lange Mauer mit eingravierten Namen von Städten und Dörfern, in denen die Opfer des Massakers wohnten, soll das Ausmaß des
Verbrechens verständlich machen. Sie besuchen auch das im Memorialpark liegende Museum
der Genozidopfer. Am Nachmittag sehen Sie sich die wissenschaftliche Bibliothek Matenadaran mit ihrem Handschriftenmuseum an, das eine großartige Sammlung alter armenischer Manuskripte beherbergt und zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehört. Am Abend probieren wir armenische Spezialitäten beim gemeinsamen Abendessen.

Der heutige Tag ist fast völlig der religiösen Thematik gewidmet. Sie fahren in den Süden des
Landes und besichtigen zuerst das Kloster Chor Virap. Die Geschichte des Klosters ist mit dem
Namen Gregor des Erleuchters verbunden, der das Christentum in Armenien eingeführt hat und
13 lange Jahre hier eingekerkert war. Weiter halten wir im Dorf Areni, dem wohl schönsten Dorf des Landes, wo seit Tausenden von Jahren der gleichnamige trockene Wein gekeltert wird. Was liegt näher, als diesen einmal zu kosten? Wir besuchen da einen privaten Winzer und probieren den vielgelobten Wein. In un- gezwungener Atmosphäre erfahren wir Einzelheiten über langwierige Weintradition in der Region. Danach fahren Sie nach Norawank und besichtigen dort das in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste eingetragene Kloster aus dem 13. Jh. Ein besonderes Merkmal des Klosters ist die Fassade der zweigeschossigen, vom Fürsten Burtel Orbelian gestifteten und 1339 vollendeten Mausoleumskirche. Am späten Nachmittag begeben wir uns Richtung Sewansee. Unterwegs erreichen wir in den Vardenisbergen auf der Höhe von 2400 Metern den Selimpass. In der vorgeschichtlichen Zeit verlief hier die Seidenstraße und im 14. Jh. ist hier eine Karawanserei für Reisende entstanden. Zu sehen sind noch Ruinen einer kleinen Kapelle. Sie übernachten hier in einer der umliegenden
Ortschaften.

Den vierten Tag fangen wir in Noraduz an und besuchen dort einen antiken Friedhof, der dank
vielen Chatschkars (fein ornamentierte Gedächtnissteine mit einem Reliefkreuz) aus dem 6. Jh.
bekannt ist. Diese Chatschkars sind den Armeniern heilig und werden wie zu Stein gewordene
Gebete still verehrt. Weiter sehen wir den Sewansee, einen der größten Bergseen in der Welt, der auf der Höhe von knapp 2000 Metern liegt. Die schöne Landschaft und durchsichtiges Kristallwasser sorgen für Ihre Ruhe und entspannte Stimmung. Der See ist auch durch seine Halbinsel und seinen mittelalterlichen Kirchenkomplex „Sewanawank“ aus dem 9. Jh. berühmt. Es lohnt sich, die vielen Basaltstufen zu erklimmen, um den herrlichen Aus-
blick vom Sewankloster zu genießen. Zu Mittag genießen wir Fisch auf der Klosterhalbinsel.
Am Abend fahren wir nach Alawerdi und übernachten da in einem Hotel.

An diesem Tag erwarten uns zwei weitere Reisehighlights mit dem religiösen Hintergrund. Wir
fahren die sogenannte Klosterstraße Armeniens entlang, an der sich links und rechts kleinere
und größere Klöster reihen. Dank den malerischen Berglandschaften wird diese Gegend noch
„Armenische Schweiz“ im Volksmunde genannt. In Haghpat besichtigen Sie das prächtige Kloster Haghpatawank aus dem 10. Jh., das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Das Merkmal dieser Klosteranlage sind zahlreiche Kreuzsteine. Bekannt ist vor allem der sogenannte Erlöser-Kreuzstein mit einer Darstellung der Kreuzigung. Zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört ebenfalls Klosterkomplex im Dorf Sanahin, das durch eine Schlucht von Haghpat getrennt wird. Wir besichtigen die Klosterakademie aus dem 10.-13. Jh. und die Muttergotteskirche aus dem Jahr 934. Danach fahren wir nach ein kleines Städtchen Akhtala und besichtigen dort eine Festung mit einem Wehrkloster von Akthala, das innerhalb der Festungsmauern liegt.
Die Festung spielte eine wichtige Rolle beim Schutz der nordwestlichen Territorien des Landes
und ist am besten von allen Festungen im modernen Armenien erhalten geblieben. Das Kloster
liegt fast uneinnehmbar auf einem Hochplateau. Im Inneren der Muttergotteskirche überraschen uns byzantinische Fresken, die einmalig in ganz Armenien sind. Die Leuchtkraft der Farben ist beeindruckend. Das berühmteste Fresko ist vermutlich jenes im
Altarraum: Maria thront mit Jesuskind im obersten Halbrund, darunter verteilt Jesus selbst die
Kommunion an christliche Heilige. Wir lassen unseren Tag im Kloster Sanahin ausklingen. Es wurde 966 gegründet gehört auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Um die Abgeschiedenheit des Klosters von der Welt zu symbolisieren, wurde es an leicht erhöhter Position an einem Hang des Berges Tchantinler als wehrhafte Anlage über dem Dorf Sanahin errichtet. Am Abend fahren wir nach Alawerdi und übernachten da in einem Hotel.

Am frühen Morgen verlassen wir Alawerdi und kommen über die Provinz Aragazotn zurück nach Jerewan. Wir besuchen das am Rande einer wunderschönen Schlucht gelegene Psalmenkloster Saghmosavank. Im Mittelalter war Saghmosawank ein religiöses, wissenschaftliches und kulturelles Zentrum von Armenien, wo viele wichtige Manuskripte geschrieben und aufbewahrt wurden. Heutzutage eröffnet sich von hier aus eine atemberaubende Aussicht auf den Doppelkegel des Berges Ararat und die fruchtbare Araxesebene. Weiter geht es nach Ashtarak, wo wir uns eine
kleine Kirche Karmravor aus dem 7.Jahrhundert ansehen. Zu Mittagessen werden wir von einer
Privatfamilie eingeladen, wo für uns das traditionelle armenische Brot Lavasch gebacken wird.
Nach dem guten Mittagessen machen wir einen Spaziergang in Aschtarak – einer Stadt mit
unglaublich viel Grün an den Ufern des Kassagh. Die dreistufige Brücke über den Fluss ist zum
Wahrzeichen der Stadt geworden. Das Stadtbild prägen vier mittelalterliche Kirchen, alle im
Umkreis von 500 Metern in der Stadtmitte leicht erreichbar. Am Abend kommen wir in Jerewan an und übernachten hier im Hotel.

Gleich nach dem Frühstück fahren Sie nach Etschmiadsin zum Sitz des Katholikos Aller
Armenier, des geistlichen Oberhauptes der Armenischen Apostolischen Kirche. Hier halten Sie
unterwegs in Swartnoz – eine Ruinenstätte aus der Mitte des 7. Jhs. und im Dorf Musaler, in dem die Überlebenden des durch Franz Werfel berühmt gewordenen Musa Dagh angesiedelt wurden. Heute sehen Sie in Etschmiadsin eine Reihe von bekannten Kirchen: Die Kathedrale von Etschmiadsin, St. Gajane, St. Hripsime, Schoghakat-Kirche und die Muttergotteskirche. Im Hintergrund der Stadt ragt ein Heiligtum für alle Armenier – der Berg Ararat. Sie haben auch eine einmalige Gelegenheit, den armenischen Gottesdienst zu besuchen und mit etwas Glück den
Katholikos zu sehen. Am Abend werden Sie zurück nach Jerewan gebracht.

An diesem Tag endet unser Programm. Am frühen Morgen starten wir Richtung Flughafen. Wir
hoffen, Sie haben Armenien, seine Kultur, Traditionen und Natur für sich entdeckt. Mit nach Hause nehmen Sie unvergessliche Eindrücke sowie das Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben. Sie haben eine intensive und ereignisreiche Zeit verbracht und sind, so hoffen wir, fest überzeugt,
irgendwann unbedingt noch einmal hierher kommen zu wollen. Sie sind bei uns jederzeit willkommen!